Im Laufe der Jahre zerstören Wettereinflüsse, Moos und Algen ein reetgedecktes Dach – so auch das historische Dach des Heimatmuseums. Das denkmalgeschützte Fachwerkhaus ist mit einem Stroh- und Rohrdach eingedeckt und wurde um 1760 als Kolonistenhaus erbaut. Es ist das älteste Bauernhaus Erkners.

Seit Oktober 2024 waren Dachdecker vor Ort, um das Dach mit Reet neu einzudecken. Die letzte Reetdacherneuerung erfolgte Mitte der 1990er Jahre. Das neu verwendete Reet wurde von der Berliner Fachfirma Weichert verarbeitet. Reetdachhäuser sind Zeugnis einer alten Baukunst, die es eben nicht nur an Nord- und Ostseeküste gibt. Die Gestaltung des Firsts ist die Königsdisziplin des Reetdachdeckers, denn der oberste Teil des Dachs ist der empfindlichste Bereich, an dem sich Schönheit und Schutzfunktion vereinen. "Die Fachfirma Weichert aus Berlin hat auf dem Dach des Heimatmuseums einen Mecklenburger First errichtet," erklärt der Erkneraner Architekt.

Es wurde jedoch nicht nur das Dach neu eingedeckt, sondern es erfolgte auch eine zusätzliche Dämmung im Kehlbalkenbereich des Dachbodens. Dort wurden die Dielen aufgenommen, die vorhandene Dämmung verstärkt und im Anschluss wieder verschlossen. Alle Arbeiten waren mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt. Bis zum Jahresende werden noch Restarbeiten erledigt. Für die Baumaßnahme gab es Förderungszusagen vom brandenburgischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Bereich Denkmalpflege in Höhe von 53.000 Euro sowie 5.000 Euro vom Landkreis Oder-Spree, ebenfalls aus dem Bereich Denkmalpflege.

Das Heimatmuseum Erkner auf dem Museumshof Am Sonnenluch in der Heinrich-Heine-Straße 17 - 18 ist mittwochs, samstags und sonntags von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 2,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Die Mitglieder des Heimatvereins Erkner e. V. pflegen und unterhalten das Areal und organisieren vielfältige Veranstaltungen.