© Stadt Erkner I Frieder Salm

Siedlungsgebiete

Erste nachweisliche Siedlungsspuren in der Gegend von Erkner stammen aus der mittleren Steinzeit (ca. 9.600 bis 5.300 v. Chr.). Rentiere zogen dem zurückweichenden Eis der Weichsel-Kaltzeit nach, gefolgt von kleineren Gruppen nomadisch lebender Jäger und Sammler. Zu kurzen Aufenthalten ließen sie sich auf trockenen Erhebungen nieder. Ihre Hinterlassenschaften, typische Feuersteinartefakte wie Pfeilspitzen und Faustkeile, lassen auf temporär genutzte Rast- und Werkplätze zwischen Spree und dem heutigen Wohnplatz Alte Hausstelle schließen. 

In der Jungsteinzeit (ca. 5.300 bis 2.100 v. Chr.) wurden einige Ackerbauern und Viehzüchter sesshaft, erste Besiedlungsspuren lassen sich nachweisen, vor allem in der Nähe des Dämeritzsees und am Zufluss der Löcknitz. In der Bronzezeit (ca. 2.100 bis 800 v. Chr.) stieg die Siedlungstätigkeit in der Gegend. Im ehemaligen Kurpark Erkner fand man bei Bautätigkeiten Reste eines bronzezeitlichen Begräbnisplatzes. 

Erst im Frühen Mittelalter siedelten sich slawische Gruppen an (ca. 650 bis 1150 n. Chr.). Eine Siedlung befindet sich am Dämeritzsee, die zweite südsüdwestlich des Karutzsees. Im südwestlichen Teil des heutigen Erkners gibt es einige deutschmittelalterliche Fundstellen (ca. 1.150 bis 1.500 n. Chr.). In frühgeschichtlicher Zeit verlief zudem eine Handelsstraße von Magdeburg über Köpenick gen Osten. Nördlich von Erkner überquerte sie die Seenrinne von Kalk- und Stienitzsee, weiter östlich die Täler des Stöbber und der Löcknitz. 

Erst 1579 wurde Erkner dann urkundlich erwähnt und wuchs über viele Jahrhunderte dann zu einem großen Siedlungsgebiet und letztlich einer Stadt heran. Wenngleich in Erkner nie einzelne Ortsteile gegründet wurden, entwickelten sich im Laufe der Zeit verschiedenste Siedlungsbereiche: Bahnhofsiedlung, Zentrum, Neuseeland, Spreeeck, Klein Afrika, Neu Buchhorst, Karutzhöhe, Schönschornstein, Heim Gottesschutz, Alte Hausstelle, Hohenbinde und Jägerbude. In den jeweiligen Gebieten entstanden neben einer Vielzahl an unterschiedlichsten Einfamilienhäusern auch viele spezielle Siedlungen.

Bahnhofsiedlung

Die ab 1920 bebaute Bahnhofsiedlung gehört zu den prägnantesten Siedlungen Erkners. Die bis heute erhaltene Struktur und das Erscheinungsbild der Siedlung sind unter den Gartenstädten im Raum Berlin-Brandenburg selten. Bei der Bombardierung Erkners 1944 wurde rund ein Drittel der Häuser zerstört.

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Starenkasten-Häuser

Buchhorster Straße 

1929 fing mit den „Starenkasten-Häusern” an der Buchhorster Straße die Erschließung des Südzipfels Neuseelands an. Das gesamte Gebiet ist jedoch vor allem geprägt von Einfamilienhäusern.

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Karutzhöhe

1931 begannen 52 Erwerbslose nahe des Karutzsees die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft „Eigenhilfe” aufzubauen. Von der Staatsverwaltung kam das Gelände, die Gemeinde gab jedem Beteiligten ein Darlehen. Mit viel Eigenleistung entstanden einfach gestaltete Häuser und der Ortsteil Karutzhöhe.

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Rütgerssiedlung

1937 begann der Bau der „Rütgerssiedlung” für langjährige Werksangehörige. Mit Unterstützung des Teerwerks und der Bakelite GmbH entstanden insgesamt 26 Häuser an der Woltersdorfer Landstraße.

Werkssiedlungen Kugellagerfabrik

Eine Werkssiedlung für Angestellte der Kugellagerfabrik entstand 1938/39 unmittelbar neben der Erwerbslosensiedlung in Karutzhöhe. Auch in der Buchhorster Straße wurden von der „Gewoba” Häuser für Mitarbeiter der Kugellagerfabrik errichtet. Ab 1958 wurden hier Neubauten errichtet.

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Zentrum

Im Zuge des Wiederaufbaus wurden um 1980 die Plattenbauten an der Friedrichstraße sowie der Gerhart-Hauptmann-Straße erbaut. Später wurden eine Ladenzeile und das City-Center in die Reihen integriert. Im Laufe der letzten Jahre hat die Wohnungsgesellschaft Erkner einige Neubauten und Umbaumaßnahmen rund um die Friedrichstraße realisiert.

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Luftbild Friedrichstraße
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historisches Foto des Maulbeerbaums vor neu erbauten Plattenbau
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Aufnahme um 1970 - Bus am Kreisel der Friedrichstraße
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