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10.03.2023

Gedenken zum 8. März 1944

Ein ganz schwarzer Tag in der Geschichte Erkners ist der 8. März 1944. Um 14:23 Uhr wurde Luftalarm ausgelöst. Bereits um 14.29 Uhr fielen die ersten Bomben auf Erkner. Innerhalb von 30 Minuten zerstörte ein US-amerikanischer Bombenangriff das Ortszentrum der Gemeinde. Es gab 230 Tote zu beklagen, darunter 35 Kinder. Von 1333 Gebäuden waren 1007 restlos zerstört, von 2800 Wohnungen nur noch 1200 bewohnbar.

Jährlich am 8. März finden zwei Gedenkveranstaltungen in statt. Um 14:23 Uhr läuteten die Glocken der katholischen und der evangelischen Kirche. Ihr Geläut endete um 14:29 Uhr. Hans-Peter Hendricks, der Vorsitzende des Heimatvereins Erkner e. V., begann seine Rede am Gräberfeld auf dem Friedhof. Er erinnerte an die schwerste Stunde Erkners, die die Zerstörung der Großbetriebe zum Ziel hatte, aber die Zivilbevölkerung traf. Hendricks zog Parallelen mit dem derzeitigen Krieg in der Ukraine. Dr. Lutz Müller, Mitglied im Heimatverein Erkner e. V.,  verlas einen  Zeitzeugenbericht von Helmut Peukert, der einst im Drosselstieg 21 lebte. Pfarrer Carsten Schwarz, von der evangelischen Kirche und Hansjörg Blattner, von der katholischen Kirche, erinnerten in ihren Wortbeiträgen an das Glockengeläut zu dieser ungewöhnlichen Zeit und nicht wie sonst um 8 Uhr, um 12 Uhr oder um 18 Uhr. Und sie waren sich einig: "Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein."

"Tonnen von Spreng- und Brandbomben gingen in nur 30 Minuten über Erkner runter, von 14:29 Uhr bis 15:02 Uhr. Danach war nichts, wie es mal war." So drastisch erinnerte Lothar Eysser, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Erkner, in seiner Rede anschließend an der Erinnerungsstätte am Hohenbinder Weg / Neu Zittauer Straße an das Geschehen von vor 79 Jahren. Als der Zweite Weltkrieg am 21. April 1945 für Erkner endete, kurze Zeit später in ganz Deutschland, hatte dieser Krieg Millionenfaches Leid über die Bevölkerung gebracht. Sina Beer und Richard Hintze, Schülerin und Schüler der Klasse 10d aus dem Carl-Bechstein-Gymnasium, verlasen anschließend zwei Zeitzeugenberichte, u. a. von Jürgen Stampf. Er schilderte darin seinen fast aussichtslosen Kampf um die brennenden Häuser Am Rund 3 und 4.

Aufgrund ihres hohen Alters können Zeitzeugen vor Ort kaum noch anwesend sein. Umso wichtiger ist es, die Erlebnisse von einst nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und stets am 8. März inne zu halten. Auch in Erinnerung der vielen Todesopfer, die es zu beklagen gab. Der 8. März 1944 war ein so sonniger Tag, überall waren die Fenster weit geöffnet und der Frühling lag in der Luft. Dann um 14:23 Uhr wurde Luftalarm über Erkner ausgelöst….

Herr Eysser, Herr Vogelsänger und Herr Wolter halten vor dem Denkmal inne
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Legten gemeinsam an der Erinnerungsstätte Blumengebinde nieder: Lothar Eysser, der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Erkner , v.l.n.r.), Jörg Vogelsänger (SPD-Mitglied des Landtages) und Clemens Wolter (Stellvertreter des Bürgermeisters).

Schülerin am Mikrofon
© Stadt Erkner

Sina Beer, Schülerin der Klasse 10d aus dem Carl-Bechstein-Gymnasium Erkner, verlas einen Zeitzeugenbericht.