Mit der Trillerpfeife durch die Stadt
Mit Trillerpfeifen, Plakaten und Sprechchören machten sie am zurückliegenden Sonntag auf sich aufmerksam: Menschen mit Behinderung. In einem friedlichen Protestzug ging es rund um den ovalen Kreisel und entlang der Friedrichstraße zum Ausgangspunkt – dem Kirchvorplatz in Erkner – zurück. Laut Schätzungen der Polizei haben daran 130 Personen teilgenommen.
Anlass für den Protestmarsch und ein sich anschließendes Familienfest war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der alljährlich am 5. Mai begangen wird. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto "Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren."
Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal als Veranstalter hatte im Vorfeld Mitstreiter gewonnen, die ein buntes Programm zusammenstellten. Wer denn wollte, der konnte auf dem Kirchvorplatz viel ausprobieren: von der Tastwand, über die VR-Brille bis zur 360-Grad-Kamera (alles von der Gesellschaft für Arbeit und Soziales [GefAS]) oder das Trommeln erlernen mit den Pädagog:innen der Regine-Hildebrandt-Schule Erkner, der Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung". Besonders nachgefragt war der aufgebaute Rollstuhlparcour der Korczak-Schule für Sozialwesen der Samariteranstalten Fürstenwalde und ein Kinderschminkstand, gesponsert von der Wohnungsgesellschaft Erkner mbH.
Natürlich gab es auch reichlich zu essen und zu trinken. Dafür hatte das Team vom Waldcafé "Hand in Hand" gesorgt. Leckeren selbstgebackenen Kuchen und frisch aufgebrühten Kaffee bot der Stand der AWO an. Der Protesttag begann mit einem außergewöhnlichen Gottesdienst der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde an Löcknitz + Spree. Integriert war darin das Theaterstück "Die Lebensstationen" der Theatergruppe der Wohnstätten Gottesschutz.
Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung endete mit dem Konzert der Band "Notaufnahme" der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Mit großer Leidenschaft wurde auf der kleinen Bühne des Kirchvorplatzes Musik gemacht. Ob "Du hast den Farbfilm vergessen" oder englischsprachige Songs – Musiker:innen und Zuhörer:innen hatten ihre Freude daran.