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20.06.2023

Zwischenstand Klimaschutzkonzepterstellung Stadt Erkner: Potenziale und Szenarien

Die Arbeit am Klimaschutzkonzept der Gerhart-Hauptmann-Stadt Erkner schreitet voran. Neben einer Energie- und Treibhausgasbilanz, welche erarbeitet und dem Stadtentwicklungsausschuss im April vorgestellt wurde, gibt es nun auch eine Analyse der Potenziale im Klimaschutz sowie Szenarien zu den Emissionen und Verbräuchen.

Am 13. Juni 2023 stellte die Klimaschutzmanagerin Lina Lange in der 21. Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Ergebnisse aus dieser Arbeit vor.

Ein großer Aspekt ist die Stromgewinnung. Hier gibt es viel Potenzial für die Erzeugung erneuerbaren Stroms auf dem Stadtgebiet durch Photovoltaik, sowohl auf Dachflächen als auch auf Freiflächen, wie der ehemaligen Deponie am Friedhof. Ein weiterer Aspekt ist die Wärmegewinnung aus Umweltwärme. Erkner hat für Geothermie gut geeignete Böden, doch auch andere Wärmequellen, wie Luft oder Wasser, kommen in Frage.

Für die Nutzung erneuerbarer Quellen muss auch die energetische Sanierung stärker vorangetrieben werden. Gleichzeitig ist es notwendig, sich Gedanken über eine klimaangepasste Modernisierung zu machen, um starker Hitzeentwicklung im Sommer vorzubeugen.

Darüber hinaus gibt es großen Handlungsbedarf im Bereich der Mobilität. Im Jahr 2020 wurden nur etwa 15 % aller Wege zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Empfehlungen des Umweltbundesamts zufolge sollte dieser Anteil bei 50 % liegen.

Um das Klimaneutralitätsziel 2045 der Bundesregierung einzuhalten, muss Erkner seine Treibhausgasemissionen auf ca. 0,25 Tonnen pro Kopf pro Jahr senken. Mithilfe einer Restbudgetberechnung wurde ermittelt, zu welchem Zeitpunkt das Treibhausgasbudget Erkners für die Einhaltung unterschiedlicher Klimaziele aufgebraucht ist.

Zu Erreichung der Klimaziele wurde ein Zielszenario mit einem Absenkpfad für die Emissionen verschiedener Sektoren entwickelt. Das Klimaschutzkonzept orientiert sich an einem Zielpfad, dem das Einhalten einer Erderwärmung um 1,75°C mit einer 67 %-igen Wahrscheinlichkeit zugrunde liegt. Aus Zielpfad und Potenzialen ergeben sich Maßnahmen, welche aktuell durch die Stadtverwaltung erarbeitet werden.

Je schneller die Reduktion vonstattengeht, desto länger können geringe Mengen Treibhausgase emittiert werden, ohne das 2°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu sehr zu gefährden.